Thermische Ergonomie körpernaher Klimatisierungssysteme
Thermische Komfortbestimmung nach ISO 14505-2
Projektlaufzeit:
06/2012 bis 06/2014
Auftraggeber:
Industrie
Beschreibung:
Zur Bewertung des globalen thermischen Komfortempfindens von Menschen in Räumen werden im Gebäudebereich üblicherweise die beiden Indices „Vorhergesagtes Mittleres Votum“ (PMV: Predicted Mean Vote) und „Vorhergesagter Prozentsatz Unzufriedener“ (PPD: Predicted Percentage Dissatisfied) verwendet (nach DIN EN ISO 7730 oder ASHRAE Standard 55). Das mathematische Modellgerüst basiert dabei auf der Berechnung des energetischen Gleichgewichts zwischen Mensch und umgebendem Raumklima. Notwendige physikalische Eingangsgrößen zur Bewertung der aktuellen raumklimatischen Situation, wie mittlere Raumluftgeschwindigkeit, Operativtemperatur und relative Luftfeuchte können mit Hilfe marktüblicher Messtechnik erfasst werden. PMV und PPD sind dabei ausschließlich unter stationären Raumklimabedingungen nahe der thermischen Neutralität anwendbar. Lokal auftretende Inhomogenitäten im Raumklima, verursacht durch fluktuierende Raumluftströmungen, Strahlungs- und Temperaturasymmetrien können hierbei nicht erfasst werden.
Mit dem internationalen Standard DIN EN ISO 14505-2 steht ein Messverfahren zur Verfügung, welches die Bewertung von lokal wirkenden Klimareizen am Menschen anhand eines Klimasummenmaßes mit Hilfe flacher beheizter Messwertaufnehmer ermöglicht. Als Klimasummenmaß dient hierbei die sogenannte Äquivalenttemperatur, welche als Funktion der Oberflächentemperatur eines beheizten Sensors (RST: Resultant Surface Temperature) und weiterer Parameter beschrieben werden kann. RST ist dabei das Ergebnis des lokal wirkenden Mikroklimas (sensibler Wärmeverlust). Mit Hilfe einer körperteilbezogenen Komfortzonendefinition, dem sogenannten „Lokalen Mittleren Votum“ (LMV: Local Mean Vote), kann diese Wirkung in eine objektive Komfortaussage transformiert werden. Diese Komfortkorrelationen sind dabei ein Erfahrungsschatz als Ergebnis umfangreicher Probandenstudien. Das Institut führt Messungen in stationären und instationären Bedingungen im Auftrag der Industrie beispielsweise in Fahrzeugen durch.